Top Secret UFO Projects Declassified Netflix
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Top Secret UFO Projects: Declassified

Inhalt / Kritik

Top Secret UFO Projects Declassified Netflix
„Top Secret UFO Projects: Declassified“ // Deutschland-Start: 3. August 2021 (Netflix)

Die menschliche Psyche scheint nicht gut damit zurechtzukommen, Dinge unerklärt zu lassen. Vormals unbegreifliche Phänomen, wie beispielsweise Donner, können heute leicht wissenschaftlich verständlich gemacht werden. Da unsere Vorfahren sich nicht solcher Methoden bedienen konnten, aber wohl verzweifelt die Ursache des lauten Geräuschs aus dem Himmel, dieser eventuell großen Gefahr, ermitteln wollten, wurde eben der Donnergott erfunden. Während den Ahnen zugutegehalten werden kann, dass ihnen schlicht die Möglichkeiten fehlten, besteht der Erklärungsdrang bis heute, ist vielleicht sogar noch dadurch verstärkt, dass sich teilweise gegen offizielle Erläuterungen gewehrt wird, nach dem Motto „So einfach kann es nicht sein, da MUSS mehr dahinterstecken!“

Die Existenz von Außerirdischen, oder genauer die UFO-Sichtungen, fallen sicherlich in diese Kategorie. Während es tatsächlich Sichtungen gibt, für die keine wissenschaftliche Erklärung gegeben werden kann und welche eine wissenschaftliche Untersuchung der Thematik rechtfertigen, heißt das für sich noch überhaupt nichts. UFO steht schlicht für „Unidentifiziertes Flugobjekt“; wer also beispielsweise einen AH-64 Apache am Himmel erspäht, aber weder weiß was das ist noch ihn richtig erkennen kann, nimmt ein UFO wahr.

Neues Interesse an Außerirdischen

Die Vorstellung von UFOs und Außerirdischen lässt sich lange zurückverfolgen, spätestens aber seit dem Erscheinen der History-Channel-TV-Serie Unidentified: Inside America’s UFO Investigation im Mai 2019 hat sie wieder kräftig an Fahrt aufgenommen. Angeblich unzufrieden damit, wie die US-Regierung das Thema behandelt, kommen hier unter anderem der ehemalige Military Counter-intelligence Officer Luis Elizondo sowie der ehemalige United States Deputy Assistant Secretary of Defense for Intelligence Christopher Mellon zu Wort. Der endgültige Durchbruch ereignete sich im September 2019, als die US Navy die Authentizität einiger in der Serie gezeigten Clips von unbekannten Flugobjekten offiziell bestätigte. Warum also nicht eine weitere Dokuserie zu dem Thema auf den Markt werfen?

Top Secret UFO Projects: Declassified kommt mit einem reißerischen Titel daher, welcher bereits (eher unfreiwillig) signalisiert, dass es hier wohl wenig um Seriosität geht. Da gibt es also diese supergeheimen UFO-Projekte, die nun wohl exklusiv für Netflix freigegeben wurden, na da haben wir aber alle ganz schön Glück gehabt. Dem Titel zum Trotz treten dann aber doch ein paar glaubwürdigere und anerkannte Experten auf, entweder mittels Archivaufnahmen, wie im Falle des astronomischen Beraters der geheimdienstlichen Studie Project Blue Book, Josef Allen Hynek, oder als so genannte Talking Heads, die ihre Meinung direkt in die Kamera kundtun, etwa der investigative Journalist George Knapp.

Billig produzierte Zwischensequenzen

Allerdings kommen daneben nicht nur deutlich unglaubwürdigere Personen zu Wort, diese Interviews werden darüber hinaus von billig produzierten CGI-Szenen unterbrochen beziehungsweise untermalt. So wird etwa animiert nachgestellt, wie ein Augenzeuge mitten in der Nacht durch das Ausfallen seiner kompletten Automechanik zum Anhalten auf offener Straße irgendwo im Nirgendwo gezwungen wird. Grund ist ein parkendes Raumschiff, das keiner menschlichen Konstruktion ähnelt und von jemandem in Uniform mit unbekannten Emblemen gewartet wird. Sobald der Techniker den Beobachter bemerkt, steigt er ein und fliegt „with the speed of perhaps 700 … miles per hour“ davon, laut Top Secret UFO Projects: Declassified also „faster than the speed of sound“, jedoch ohne Überschallknall. Wie nun mit bloßem Augenmaß eine derart hohe Geschwindigkeit auch nur annähernd korrekt eingeschätzt werden soll – geschenkt. Dass die Schallgeschwindigkeit mehr als 767 Meilen pro Stunde beträgt – geschenkt. Dass das alles wie eine Cutscene aus einem zwanzig Jahre alten Videospiel aussieht, da hört die großzügige Schenkerei dann aber endgültig auf.

Credits

OT: „Top Secret UFO Projects: Declassified“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Petr Vachler, Vojtech Filcev
Drehbuch: Jahn Stehlik, Petr Vachler
Idee: Petr Vachler
Musik: Theodor Vachler
Kamera: Tomas Kostenec

Trailer

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„Top Secret UFO Projects: Declassified“ kann als Zeitvertreib in Anspruch genommen werden, wenn die Serie tatsächlich zur puren Unterhaltung konsumiert und nicht für eine ernstzunehmende Dokumentation gehalten wird. Wer mit der UFO-Thematik kaum in Berührung gekommen ist, findet hier einen guten Einstieg; die ungefähr vier Stunden Laufzeit könnten Zuschauer aber vielleicht besser nutzen, indem sie rausgehen und selbst nach UFOs Ausschau halten.
Leserwertung86 Bewertungen
4.4